2015 habe ich Weihnachten und Silvester auf der Insel Sri Lanka verbracht. Ich muss ganz ehrlich sagen: Es war ein Abenteuer! Teils im guten, aber leider hauptsächlich im negativen Sinne. Schuld daran ist womöglich der Kulturschock, den ich erlitten habe (und das obwohl ich zuvor bereits in Ländern wie Thailand, Laos und Malaysien unterwegs war!). Leider hatten wir die 14 Tage fast durchgehend eine Pechsträhne. Ein Unglück folgte dem Nächsten: Mit dem Visum hat es nicht geklappt, ich konnte kein Geld abheben, man hat uns einige Male zu viel verrechnet und ich kann euch gar nicht sagen in wieviele Diskussionen wir während unserer Reise verwickelt waren. ABER die Landschaft hat so einiges wett gemacht. Traumhaft schöne Strände im Süden und wahnsinnig idyllische Reisterrassen im Norden machen Sri Lanka einfach einzigartig. Ich denke, dass Sri Lanka durchaus in rund 10 Jahren zu einem sehr beliebten Touristenziel werden könnte. Was noch fehlt? Günstige und gute Hotels und Restaurants. Viele Urlauber wollen während ihrer Reise europäischen Standard genießen: saubere Hotels und westliches Essen. Ob das jetzt gut ist sei dahingestellt. Leider ist es momentan so, dass Sri Lanka im Vergleich zu den anderen asiatischen und südostasiatischen Ländern recht teuer ist. Und das, obwohl der Standard um einiges schlechter ist als anderswo. Aber hey, wir haben in Hostels und billigen Hotels übernachtet und haben es auch ohne gröbere Probleme überstanden!
Dieses Travel Diary wird nicht chronologisch aufgebaut sein, sondern sich auf die Orte, die wir besucht haben, konzentrieren. Leider hat es in den meisten Orten geregnet, weshalb wir oft nicht einmal eine Nacht dort geblieben sind.
Colombo Flughafen
So, das Drama begann am Flughafen in Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka, wo wir gegen 1 Uhr Nachts ohne Visum angekommen sind. Großer Fehler! Wir hatten nämlich kein Visum, keine Sri Lankischen Rupien und auch keine US Dollar und im gesamten Flughafen gibt es keine Bankomaten. “Na gut, dann versuchen wir das Visum mit der VISA zu bezahlen”, dachten wir uns und mussten feststellen, dass auch die nicht mitspielen wollte. Tja, zwei Stunden und zwei eskortierte Bankomat-Suchaktionen später hatten wir dann unser Visum und sind völlig übermüdet in unser Hotel gefahren.
Colombo
Von 22. bis 26. Dezember haben wir in einem Apartment in Colombo übernachtet. Wir wollten es uns so richtig weihnachtlich machen, leckeres österreichisches Essen kochen, skypen und relaxen. Unser Hotel Ocean Edge Suites hatte aber nur wenige Tage vor unserer Ankunft eröffnet und war noch nicht einmal fertig eingerichtet: Der Fernseher funktionierte nicht, es gab keine Küchenutensilien und die Küchengeräte waren auch noch nicht alle da. Aber wir haben versucht das Beste daraus zu machen! Auf dem Menü standen leckere Semmelknödel mit Rotkraut und Kartoffelsalat. Ich weiß nicht, ob ich es euch schon gesagt habe, aber ich ernähre mich auf meiner Reise vegetarisch. Colombo hat uns nicht besonders gefallen: Wir haben keine einzigen Touristen gesehen, die Zuggleise verlaufen direkt neben dem Strand und die Stadt (zumindest das was wir gesehen haben) hat keinen besonders ansprechenden flair.
Negombo
Negombo hat mir schon ein stück besser gefallen als die Hauptstadt Sri Lankas. Dort sind wir nur eine Nacht geblieben und haben meinen Papa getroffen. Unser Hotel war echt günstig und für eine Nacht genau richtig: das Hotel Silver Sands. In Negombo haben wir einen Markt besucht (nie wieder ohne meinen Papa! haha), waren am Strand und haben uns am Abend eine Pizza geholt.
Dambulla
Was man sich in Dambulla und Umgebung anschauen kann, ist The Lions Rock in Sigiriya und der Dambulla Cave Temple. Normalerweise sollte man sich dort mindestens ein bis zwei Tage aufhalten, um den Rock hinaufzuklettern und die Höhle zu besichtigen, doch bei uns hat es leider den gesamten Tag lang wie in strömen geregnet, weshalb wir das Meiste nur von der Ferne beobachten konnten. In Sigiriya war ein paar Minuten lang strahlender Sonnenschein, doch wenige Momente später hat es wieder zu regnen begonnen. Sehr schade!
Nuwara Eliya
Der Vorteil daran, Hotels nicht im Vorhinein zu buchen, sondern wie Maria und Josef von Tür zu Tür zu gehen ist, dass man super flexibel ist. Regnet es wie in strömen, so kann man einfach in den nächsten Ort fahren. Leider ist es vor allem um die Feiertage so, dass viele Hotels entweder ausgebucht, oder komplett überteuert sind. Tja, und in Nuwara Eliya haben wir das so richtig zu spüren bekommen. Mitten in der Nacht sind wir stundenlang von Hotel zu Hotel gewandert um eine Unterkunft zu finden. Im Endeffekt haben wir einen wahnsinnig hohen Preis für ein Hotel bezahlt, in dem es nicht einmal Warmwasser gab. Also liebe Leute: Manchmal (vor allem um Weihnachten und Silvester) lohnt es sich doch, im Vorhinein zu buchen! Nuwara Eliya war echt schön! Ein süßes Bergdorf, der höchste Punkt in Sri Lanka und zur Abwechslung mal unter 20 Grad!
Kandy & Ella
Weiter ging die Reise in Richtung Kandy, wo wir uns nur ein Mittagessen in einem echt tollen Restaurant (Empire Café) geholt haben. Ich habe einen leckeren vegetarischen Burger verspeist! Kandy ist bekannt für den Temple of the Tooth!
Der Weg von Nuwara Eliya nach Kandy und dann nach Ella war wunderschön! Zahlreiche Teeplantagen und Palmen schmücken die hügelige Landschaft. Seid vorgewarnt: Ihr werdet alle 10 Minuten einen Halt zum Fotografieren machen wollen! Trauuuuumhaft!
Yala National Park
Bevor es zum Erholen an den Strand im Süden ging, haben wir noch einen letzten Stopp in der Nähe des Yala Nationalparks gemacht. Am 30. Dezember um sechs Uhr morgens ging es dann mit einem Jeep auf Safari durch den Nationalpark. Wer meine Snapchat Story (annalaurakummer) an dem Tag verfolgt hat, konnte miterleben, wie wir fünf Stunden lang regelrecht durchgeschüttelt wurden. Die Wege waren mit Schlaglöchern und Wasserlacken übersehen, sodass es uns gleich früh morgens wachgerüttelt hat. Mein Papa war enttäuscht, weil wir innerhalb der fünf Stunden nur einen Elefanten, ein paar Wildschweine, Vögel, und Büffel gesehen haben. Ich habe mir ehrlich gesagt auch mehr erwartet, aber andererseits denke ich mir: Mir ist es viel lieber, dass die Tiere in ruhe leben können, auch wenn das bedeutet, dass ich nicht viele von ihnen erblicken kann! Überhaupt sieht man auf den Fotos ohnehin wie traumhaft schon alleine die Landschaft war!
Unawatuna
Mein Lieblingsort in Sri Lanka! Unawatuna ist ein Ort gleich neben Galle, also im Süden von Sri Lanka. Endlich haben wir ein paar gleichgesinnte (also Touristen) getroffen und wunderschöne Strände gesehen. Der Strand in Unawatuna ist nichts Besonderes, außer dass es alle paar Meter ein cooles Strandrestaurant gibt. Wer so richtige Traumstrände sehen will, sollte eher nach Mirissa und Umgebung fahren! Unawatuna hat mich sehr an Bali erinnert: Die netten Cafés und Restaurants, die kleinen Shops und die belebten kleinen Gassen – Love it!
Restaurants in Unawatuna
Marco Ristorante
Wahnsinnig leckere Pizzen! Angeblich ist der Besitzer Italiener! Pasta ist leider sehr überteuert, aber die Pizza Preise sind so, wie überall in Sri Lanka: c.a. 1200 Rupien für eine Pizza.
Shifting Sands Café
Dort waren wir die meiste Zeit. Zum Frühstück gibt es zwei verschiedene Avocado-Gerichte (rund 500 Rupien) und ein Müsli, zu Abend stehen leider nur zwei vegetarische Gerichte auf der Speisekarte: Penne mit Pesto (super lecker!) und Guacamole mit Gurken und Karotten.
Sunil Garden Coffee and More
Was mir an diesem Café besonders gefällt ist der süße Gastgarten und die Tatsache, dass die (westliche) Besitzerin eigentlich so gut wie immer im Café mithilft. Außerdem gibt es selbstgemachte Kuchen (rund 400 Rupien) und gesunde Smoothies.
Happy Banana
Vom Personal kann man sich bei Happy Banana wirklich nichts erwarten! Man muss alles dreimal sagen und das Personal versteht oft nicht, was man ihnen sagen will. Dennoch muss ich sagen, dass das Essen dort echt gut und preislich auch völlig okay war. 490 Rupien für vier relativ große und leckere Frühlingsrollen und 390 Rupien für einen leckeren griechischen Salat!
Koko’s
Ich war dort nicht, weil es angeblich keine vegetarischen Speisen gibt, aber mein Papa hat davon sehr geschwärmt! Der Besitzer ist angebliche Engländer und serviert sehr leckere Burger und hausgemachte French Fries.
Unterkünfte in Sri Lanka
Ocean Edge Suites Hotel, Colombo (zu viel)
+ sehr bequemes Bett, Küche, TV
– Viele Geräte haben nicht funktioniert, sehr alter Klodeckel (war echt widerlich..)
Hotel Silver Sands, Negombo (3500 Rupien/Nacht)
+ sehr simpel und nah am Strand, zentral
– billige Betten, viele Moskitos
Samwill Holiday Resort, Kataragama (3500 Rupien/Nacht)
+ sehr neu und sauber, simple Zimmern, sehr leckeres Essen im Restaurant (vor allem die French Fries!)
– im Restaurant muss man 1h auf das Essen warten
Samaya Tranz Hotel, Unawatuna (5000 Rupien/Nacht)
+ sehr nah zum Strand, gratis Strandliegen
– sehr oft Stromausfall (Ventilator, Steckdosen, Lichter, Klimaanlage funktionieren nicht immer), sehr unbequeme Betten
Hilfreiche Tipps
- Vor Anreise das Visum online hier beantragen
- In Colombo und Negombo für eine Tuk Tuk nicht mehr als 50 Rupien (= 30 Cent) pro Kilometer bezahlen! Den Preis pro Kilometer solltet ihr ausmachen, bevor ihr einsteigt!
- Wie komme ich von A nach B? Bucht Minivan Touren! Meine Freunde Dan & Katie haben uns von Zügen in Sri Lanka abgeraten (stundenlanges Stehen, sehr eng, sehr heiß, sehr lang… aber auch sehr günstig!)
- Reitet keine Elefanten und unterstützt keine solche Organisationen! Schaut euch glückliche Elefanten in Nationalparks an!
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