Als ich vor wenigen Wochen in Bali war, habe ich die Wiener Bloggerin lenamaria.s getroffen. Sie lebt seit einem halben Jahr auf der indonesischen Insel und hat seither einiges erlebt. Lena hat ein ganz besonderes Auge für das Schöne und ihre Fotos begeistern mich jedes Mal auf’s neue. Auf ihrem Blog und Instagram Account lässt sie ihre Follower am Leben als “Island Girl” teilhaben und arbeitet nebenbei als Fotografin. Da ich ohnehin einige Fragen an sie hatte und mir vorstellen kann, dass die ein oder andere Antwort auch für euch interessant sein könnte, gibt’s heute ein extralanges Interview mit ihr!
Höre dir hier Lena’s Spotify Playlist an, während du diesen Blogpost liest!
Seit wann lebst du schon in Bali?
Ich habe ein halbes Jahr hier gelebt, war dann ein Monat lang in Österreich und jetzt bin ich wieder hergekommen. Also eigentlich seit einem halben Jahr.
Hast du dir gleich von Anfang an etwas fixes in Bali gesucht? Wie lange warst du in Hotels, bis du gemerkt hast, du möchtest hier bleiben?
Zu allererst hatte ich einige Hotel-Kooperationen und durfte in ein paar Hotels gratis übernachten. Da ich nicht jeden Tag Hotelzimmer wechseln wollte, haben sich meine Freundin Melina und ich zwei Monate lang ein Homestay Zimmer geteilt. Das Homestay Zimmer hat mich in den Wahnsinn getrieben: Wir hatten eine unglaublich laute Wasserpumpe im Zimmer, die es unmöglich machte, in Ruhe zu schlafen. Und als ich dann auch noch Bettwanzen bekam, haben sich Melina und ich nach diesen zwei Monaten etwas fixes gesucht. Das Homestay war aber wirklich günstig – c.a. 150€ im Monat!
War es eigentlich von Anfang an geplant, dass du länger in Bali bleiben wirst? Hattest du überhaupt ein Rückflug Ticket gebucht?
Ja, ich hatte auch einen Rückflug gebucht. Zum Glück war das aber ein flexibles Ticket. Da zahlt man einfach um die 50€ mehr und kann den Flug dann c.a. 3 mal umbuchen. Das hat super funktioniert! Zur ersten Frage: Nein, ich hatte nicht geplant, so lange zu bleiben. Ursprünglich wollte ich eine Yoga-Lehrer Ausbildung machen und dann zwei Monate in Indonesien herumreisen. Auf Grund von Rückenschmerzen musste ich die Ausbildung aber leider sausen lassen und bin dann aber trotzdem nach Bali geflogen. Dadurch, dass ich dann die Melina kennengelernt habe und wir begonnen haben gemeinsam Pläne zu schmieden (fotografieren, Social Media Kanäle übernehmen, eventuell sogar eine gemeinsame Marke), habe ich beschlossen hier zu bleiben.
Warum gerade Bali? Ist das dein erstes mal hier?
Ja, das ist mein erstes mal hier! Ich habe recherchiert, wo man gute Yoga Ausbildungen machen könnte und bin bei meiner Suche auf Indien und Bali gestoßen. Da ich nicht alleine nach Indien wollte und Bali sehr hip, jung und modern ist, habe ich mich für Bali entschieden. Hier ist das Bloggen auch schon sehr bekannt und die Chance ist daher höher, dass sich gute Kooperationen ergeben.
Wie haben du und Melina dann die tolle Villa gefunden, in der ihr jetzt wohnt?
Es gibt viele Facebook Gruppen, wie zum Beispiel Canggu Villas und Canggu Accommodations. Man kann aber auch einfach herumfahren und die Augen offen halten: Oft sieht man “House for rent” Schilder. Dort klopft man einfach an und schaut sich das Haus an. Es war im Endeffekt eine Mischung aus Online-Recherche, herumfahren und Mundpropaganda. Einfach immer die Augen und Ohren offen halten! Wir haben uns sicher 10-15 Villen angeschaut, bis wir die richtige gefunden haben.
Wie viel kostet eine Villa in Bali?
Man kann sich das c.a. so vorstellen: Was man in Wien monatlich für eine mittelgroße Wohnung in einem mittelguten Bezirk zahlt, kann man sich hier schon ein Haus mieten.
Ich habe hier ein Haus mit Pool und zahle das gleiche, was ich in Wien für eine kleine Wohnung zahlen würde.
Was gilt es zu beachten, wenn man nach Bali ziehen möchte? (Visum usw.)
Man kann einen Monat gratis und ohne Visum in Bali bleiben. Dadurch, dass ich dann für eine Bikini-Firma einige Bilder geshootet habe, habe ich ein Arbeits-Visum bekommen. Hat man ein Visum, muss man nach drei Monaten ausreisen und in Singapur ein weiteres Visum beantragen.
War es immer leicht, in Bali zu wohnen? Es klingt wie ein traumhaftes Leben im Paradies. War es immer nur Zuckerschlecken oder gab es auch Hürden?
Es gab definitiv einige Hürden. Es ist eine sehr große Umstellung von einem strukturierten europäischen Land in ein asiatisches Land zu ziehen. Die Menschen hier haben einfach ein ganz anderes Gefühl für Zeit. Man braucht extrem viel Geduld – und das nicht nur was den Verkehr angeht. Aber man gewöhnt sich daran. Es ist zwar super toll hier, aber es gibt einfach auch Nachteile: Der mühsame Verkehr, die gefährlichen Straßen (ich hatte drei kleine Bike-Unfälle) und die Kriminalität (es wurde schon mal bei uns eingebrochen).
Was arbeiten du jetzt und was möchtest du in Zukunft machen?
Ich blogge schon seit c.a. 2 Jahren. Bevor ich heimgeflogen bin, habe ich gemeinsam mit Melina zusätzlich einige Shootings für Brands hier gemacht – Kampagnen-Shootings, Lookbook-Shootings. Auf dem Instagram Account Dusk Edit kann man unsere Arbeit sehen. Die Zeit in Wien hat mir gut getan: Jetzt bin ich motivierter denn je und möchte auch noch mehr über das Leben hier berichten. Ich würde auch wahnsinnig gerne mal ausprobieren, ein YouTube Video zu filmen. Die Leute in Wien haben gar keine Vorstellung, wie es hier in Bali so ist, deswegen möchte ich es ihnen zeigen.
Was die Zukunft angeht, lasse ich alles auf mich zukommen. Dein Motto “Just go for it” möchte ich mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen. Ich hab noch keinen konkreten Plan, aber mein Wunsch ist es, ein eigenes Label zu haben. Ich habe ja auch Modedesign gelernt und schon immer davon geträumt, ein eigenes Produkt zu “erschaffen”.
Für das Bloggen ist es definitiv schlau, auch eine Zeit in Wien zu verbringen. Es kommt natürlich immer drauf an, wie sich alles entwickelt. Wenn es sich finanziell ausgeht, möchte ich gerne öfter nach Wien fliegen.
Hast du Bali Tipps?
Vor kurzem habe ich einen Blogpost veröffentlicht, wo ich relativ genau darauf eingehe, was man in Bali sehen sollte. Ich habe auch vor, einen Blogpost zu meinen liebsten Restaurants zu schreiben. Mein Lieblingsrestaurant ist Peloton Supershop. Ich finde die Idee so cool und es hat einen echt angenehmen Vibe dort. Und The Shady Shack finde ich auch sehr gut!
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