“Du hast Akne!”, waren die Worte meiner Frauenärztin, als ich mit 13 Jahren zum ersten Mal bei ihr war. Im Nachhinein würde ich es als leicht unreine Haut bezeichnen, vor allem wenn man sich die momentane Verfassung meiner Haut ansieht. Doch um die ersten Übeltäter gleich im Keim zu ersticken, verschrieb sie mir die Pille Midane. Sie soll angeblich sehr gut bei Akne helfen und das tat sie – sie hat meine Haut verbessert! Ich war allerdings nicht komplett sorgenfrei und hatte in den 7 Jahren, in denen ich die Pille nahm, immer wieder mit Akne zu kämpfen.
Abgesetzt habe ich sie dann Ende März 2016 – also vor eineinhalb Jahren. Meine Haut wurde daraufhin von Monat zu Monat immer schlechter. Aber warum schreibe ich im Präteritum? Es ist immer noch der Fall: Meine Haut wird stetig schlechter und es scheint so, als könnte ich nichts dagegen tun!
Ich bin ratlos, überfordert, suche nach Lösungen und versuche gleichzeitig dem Thema nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Es kratzt dermaßen an meinem Selbstbewusstsein und hindert mich daran, das Leben zu genießen, ich selbst zu sein und in beruflichen und privaten Angelegenheiten voranzukommen. Es macht mich zu einer Person, die ich nicht sein will – einer schwachen, kontaktscheuen und von Selbstzweifeln geplagten Version meiner Selbst. Ich verstecke mich hinter lächerlichen Instagram Filtern und zeige immer seltener mein Gesicht in Videos und Fotos. Auch im echten Leben versuche ich mein Gesicht, mit Hilfe von deckendem Make-up und einem Haar-Vorhang, zu verstecken. Das kann so nicht weitergehen!
Diverse erfolglose Selbstversuche gegen Akne
Stundenlang habe ich diverse Foren und Blogs durchstöbert, um eine natürliche, effiziente und möglichst schnelle Lösung für mein Problem zu finden. Ich habe mehrere hundert Euro für Kosmetikprodukte, Nahrungsergänzungsmittel und Arztbesuche ausgegeben – alles erfolglos. Entweder hat es wirklich nichts gebracht, oder ich war zu ungeduldig, um monatelang auf eine Veränderung zu warten. Das Problem bei Selbstversuchen: Jeder will dir helfen. Und das meine ich nicht undankbar! Aber ich habe mich dermaßen von anderen Personen leiten lassen, dass ich keinem dieser Tipps wirklich Zeit und meine volle Aufmerksamkeit widmen konnte. Kaum hatte ich begonnen, Maca-Konzentrat zu trinken, wurde mir Zink empfohlen, dann Nachtkerzenöl, dann Omega 3,… Irgendwann war es dann schon so weit, dass ich täglich 8 Nahrungsergänzungsmittel zu mir nahm.
Natürlich wollten diverse Unternehmen auch ein Stück vom Kuchen abhaben. “Wir bezahlen dich, wenn du über unser Produkt schreibst”, kam von Supplement-Firmen und Kosmetikkonzernen. Aber ich lehnte ab.
Warum nicht Ciscutan?
Zum Thema Ciscutan möchte ich einen separaten Blogpost schreiben. Der Hauptgrund, weshalb ich (noch) nicht Ciscutan nehme, ist der, dass ich momentan keine sichere Verhütungsmethode verwende – also weder Pille noch Spirale. Wenn man sich die Nebenwirkungen des vermeintlichen Akne-Heilmittels ansieht, weiß man, warum eine sichere Verhütungsmethode absolut wichtig ist. Da ich momentan so selten in Österreich bin, werde ich voraussichtlich erst im Dezember dazu kommen, mir die Spirale einsetzen zu lassen. Ob ich dann mit einer Ciscutan-Kur beginne, weiß ich noch nicht.
Skin Picking Disorder: Ich weiß was mein Problem ist, kann es aber nicht ändern
Das schlimmste an der ganzen Sache ist ja, dass ich insgeheim weiß, was das Problem ist. Bei mir kommt es schnell zu einem Teufelskreis: Ich bekomme unreine Haut, drücke die Pickel aus (Sorry falls TMI), meine Haut wird unreiner, ich kratze die Narben auf, die Haut wird noch unreiner, und so weiter. Und nein, ich kann mich nicht stoppen. Nicht mal der Anblick im Spiegel – mein rotes Gesicht – kann mich aufhalten. Es macht die ganze Sache sogar noch schlimmer! Stress und Selbsthass “nähren” dieses zwanghafte Verhalten und machen es zu einem Teufelskreis, dem man nur schwer entkommen kann.
Das Skin Picking Disorder – auch Dermatillomanie genannt – ist eine anerkannte Zwangsstörung. Die Betroffenen “bearbeiten” ihre Haut regelrecht und gehen diesem Drang, dieser Sucht hinter verschlossenen Türen nach. Das Kratzen ist ein Impuls und findet oft unbemerkt statt – man macht es um Stress abzubauen. Man glaubt, das Problem damit zu lösen, doch das Gegenteil ist der Fall: die Hautprobleme werden dadurch nur noch schlimmer.
Tja, und in diesem Teufelskreis bin ich momentan gefangen. Ratlos, weil ich nicht weiß, wie ich mich selbst stoppen kann.
Ich muss schon sagen, dass es gut getan hat, dieses Thema hier niederzuschreiben und vielleicht findet sich ja der ein oder andere unter euch, der das selbe Problem hat und hierfür vielleicht sogar eine Lösung gefunden hat. Ich freue mich auf eure Kommentare!
Edit: Mir wurde Knibbelstopp empfohlen. Diese Webseite soll helfen, das SPD in Griff zu bekommen.
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