TRAVEL GUIDE: Medellin

TRAVEL GUIDE: Medellin

“Transportation leads to transformation”, so hat mein Freund, mit dem ich 6 Tage in Medellin verbracht habe, die Stadt beschrieben. Bekannt ist Medellin für den berühmt-berüchtigten Drogenhändler Pablo Escobar, der mitunter ein Grund dafür war, dass Medellin “die gefährlichste Stadt der Welt” genannt wurde. Doch seit den Militäreinsätzen, bei denen leider auch viele Unschuldige ums Leben gekommen sind, und dank der tollen Verkehrsverbindung, hat sich das Blatt gewendet. Medellin (bzw. Medellín) wird jetzt als eine der innovativsten Städte bezeichnet und zieht Reisende aus aller Welt an. Bekannt ist Kolumbien übrigens für den guten Kaffee, die Vielfalt an Vögeln und natürlich Salsa.

Richtig wäre übrigens die Schreibweise “Medellín”, allerdings schreibe ich es Medellin, damit der Beitrag leichter auf Google gefunden werden kann.

Wann ist die beste Reisezeit?

Wettermäßig ist es in Medellin eigentlich das ganze Jahr über gleich: es hat tagsüber meist zwischen 20 und 30 Grad. Das Wetter ist sehr unbeständig und es regnet fast jeden Tag – speziell von Oktober bis Mai. Wir waren im Mai dort und waren froh, dass wir einen Regenmantel mit im Gepäck hatten!

Unterkunft: Selina und Rango Boutique Hostel

Wie in meinem letzten Kolumbien Beitrag schon erwähnt, haben wir in Hostels geschlafen. Wo wir übernachtet haben und was so besonders an diesen Unterkünften war, erfahrt ihr hier!

Anreise und Verkehr: Wie kommt man in Medellin von A nach B?

Flughafen

Das Taxi vom Flughafen in die Stadt (wir haben in El Poblado gewohnt) hat 70.000 Kolumbianische Pesos (also rund 20 Euro) gekostet. Man fährt ca. 45 Minuten und die Strecke ist sehr kurvig. Medellin ist umgeben von Bergen, weshalb man während der Fahrt einen tollen Ausblick auf die Stadt hat.

Öffentliche Verkehrsmittel

Ihr werdet euch während eurer Reise wahrscheinlich hauptsächlich im Stadtteil El Poblado aufhalten. Dort kommt man überall locker zu Fuß hin. In andere Stadtteile kommt man ganz einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – Medellin Metro, Metro Cable oder Bus. Diese sind sehr sicher, sauber und verlässlich. Immerhin ist Medellin bekannt dafür! Eine Fahrt kostet ca. 70 Cent.

Auto mieten

Wenn ihr einen Ausflug nach Guatape oder eine andere naheliegende Stadt plant, mietet euch einfach ein Auto! Wir haben uns ein Auto am Flughafen bei “Budget” gemietet. Leider war es eine echte Prozedur, das Auto zu bekommen (der Grund war hauptsächlich die Sprachbarriere), aber letztendlich haben wir nicht mal 50 Dollar für zwei Tage inkl. Versicherung (ganz wichtig!) bezahlt.

Aktivitäten: What to do & see in Medellin
  • Free Walking Tour: Unbedingt machen! Es war so informativ und unser Guide Hernan war einfach fantastisch – er hat drei abgeschlossene Studien und ist in Medellin aufgewachsen. Man merkt, dass er die Stadt liebt und die Probleme, mit denen Medellín immer noch zu kämpfen hat, versteht. Die Tour ist kostenlos, wir haben aber trotzdem rund 25€ bezahlt. Unbedingt vorab hier reservieren – es ist schnell ausgebucht!
  • Comuna 13 Tour: Zwar nicht so gut wie die Free Walking Tour, aber dennoch sehr interessant! Comuna 13 war einst das gefährlichste Viertel in Medellin, doch seit den Militäreinsätzen wurde es um einiges sicherer. Das tolle an der Tour: Man bekommt viel Graffiti zu sehen und kann leckere kolumbianische Köstlichkeiten probieren (Mangoeis + Kaffee mit Limonade). Die Tour kostet rund 18€ pro Person und man kann sie in den Hostels buchen.
  • Botanical Gardens: Wenn ihr bei der Metro Station “Universidad de Antioquia” seid, besucht unbedingt den Jardin Botanico! Die Pflanzen dort sind wirklich wunderschön und der Garten eignet sich perfekt für einen Spaziergang. Außerdem ist der Eintritt kostenlos!
  • Parque Arví: Den Park erreicht man ganz einfach mit den Metro Cables. Die Fahrt dorthin ist schon mal ein Erlebnis: Man fährt rund 20 Minuten in einer Gondel über dem Park und zahlt dafür weniger als 2€! Oben angekommen, herrschen eher kühlere Temperaturen. Also unbedingt Wanderkleidung anziehen und eine Jacke mitnehmen!
  • Metro Cable: Wie schon vorhin erwähnt, sind die Gondeln in Medellin ein super Transportmittel und noch dazu sehr günstig. Wenn ihr kein Interesse an einer Wanderung habt, empfehle ich euch trotzdem eine Fahrt mit dem Metro Cable. Ihr könnt ja zum Parque Arví fahren und oben etwas essen, bevor es wieder zurück geht.
  • Guatapé: Medellin hat noch so viel mehr zu bieten, aber wenn ihr Zeit und Lust auf ein kleines Abenteuer habt, mietet euch ein Auto oder nehmt einen Bus und besucht die 2 Stunden entfernte Stadt Guatapé! Dort kann man den El Peñol de Guatapé besteigen oder eine Bootsfahrt am Damm machen.
Restaurants in Medellin
  • Restaurante Justo: Fantastisch! Unbedingt ausprobieren! Es ist 100% vegan, die Cocktails sind grandios und ich würde dort am liebsten täglich essen.
  • Betty’s Bowls: Die zwei Besitzerinnen sind aus Medellin und haben das Lokal nach ihrer verstorbenen Großmutter benannt. Die Acaíbowls schmecken unglaublich gut!
  • Naan: Indisches Restaurant in El Poblado. Sehr leckere vegane Optionen!
  • Café Zorba: Sehr beliebtes italienisches Restaurant. Es gibt vegane Optionen!
  • Hija Mía Coffee Roasters: Perfekt für eine kurze Internet-Session. Das Wlan ist (im Vergleich zum Rest der Stadt) sehr gut und das Personal ist sehr nett.
Ist Medellin gefährlich?

Obwohl sich Medellin in den vergangenen Jahren sehr verändert hat, muss man immer achtsam sein und speziell nachts gewisse Gegenden meiden. Es gibt Viertel, die man ohne Guide eventuell vermeiden sollte. Das haben wir gemerkt, als wir bei der Metro Cable Haltestelle “Santo Domingo” ausgestiegen und in der Gegend herumgeirrt sind. Keine Touristen weit und breit, sehr ärmliche Verhältnisse und alle Augen waren auf uns gerichtet. Im Endeffekt ist es gut ausgegangen, aber es war definitiv sehr naiv von uns.

Unser Guide Hernan hat es uns während der Free Walking Tour folgendermaßen erklärt: Wenn deine Wertgegenstände (Schmuck, Geld, Kamera, Handy) sichtbar sind und du nicht darauf aufpasst, ist es wie eine Einladung. Wenn man sich allerdings unauffällig verhält und alle Wertgegenstände sicher im Rucksack versteckt, sollte man keine Probleme bekommen.

Medellins Vergangenheit ist zwar immer noch spürbar, aber die Entwicklung seither ist inspirierend und bewundernswert. Die Menschen haben gelernt, die Vergangenheit zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. In nur wenigen Jahren ist Medellin zu einer innovativen Stadt herangewachsen und ich bin gespannt, wie sie sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird.

4 Antworten

  1. Das sind so tolle Eindrücke und die Fotos sind mega schön (die Bearbeitung ist super)!

    Ich hätte aber auch ein wenig Sorge dort :D Irgendwie hört sich Südamerika für mich so gefährtlich an, aber es kann einem überall auf der Welt etwas zustoßen…

    Sieht aus, was wäre es eine Reise wert!

    Liebe Grüße
    Katja

    http://www.cestlevi.blog | Follow me on Instagram

  2. So ein interessanter Beitrag! Ich fand schon das Video megaschön und die Bilder sind auch so so schön! Toller Guide liebe Anna, ich habe erst in letzter Zeit realisiert, was für Naturwunder und Schönheiten Südamerika zu bieten hat und finde es wichtig, auch ärmere Länder zu besuchen.
    Liebe Grüße, Sandra

  3. wunderschöne Eindrücke liebe Anna! und du hast direkt mal eine Wissenslücke bei mir geschlossen mit diesem wunderschönen Ort!

    obwohl Südamerika ja nicht zu den sichersten Orten zält, eine Reise ist es wohl wert :)

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

  4. Liebe Anna,

    ich habe eine Frage: Woher hast du denn dein schönes Blogdesign? Also hast du es selbst designt oder erstellen lassen? Vielen Dank!

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