6 Tage war ich gemeinsam mit meiner Mama in Marokko unterwegs. Davon haben wir zwei Tage in Marrakech und vier Tage im Gebirge und in der Wüste von Marokko verbracht. „Und, wie war Marokko?“, wurden wir in den Tagen nach unserer Rückkehr immer wieder gefragt. Verständlicherweise. Denn es wird einem immer gesagt, nicht alleine nach Marokko zu reisen. Schon gar nicht als Frau. Also, wie war Marokko?
Eindrucksvoll, Intensiv, Atemberaubend (leider manchmal auch buchstäblich).
Marokko ist so nah an Europa, aber doch so fern. Es ist ein unglaublich fotogenes Land – man möchte am Liebsten die Kamera nicht weglegen und jeden Moment festhalten. In den engen Souks, den pittoresken Seitengassen, im Atlasgebirge (In dem es übrigens schneit!), inmitten der traumhaften Wüstenlandschaft…
Reisedauer: 3 Nächte in Marrakech
Reisekosten: rund 300€ (pro Person, inkl. Flug)
Anreise: Wien – Marrakech (wir sind zwar nicht direkt geflogen, es gibt aber viele günstige Direktflüge!)
Marokko: Wann ist die beste Reisezeit?
Der Winter ist relativ kühl, der Sommer ist sehr heiß. Daher sind die optimalen Jahreszeiten für Marokko Frühling und Herbst. Wenn man aber (so wie ich) ein bisschen günstiger reisen möchte und Touristenströme vermeiden will, dann sind die Monate Januar, Februar und März die beste Wahl. Unter Tags hatte es oft über 20 Grad und die Sonne war richtig warm und angenehm, abends kühlt es aber stark ab und es kann schonmal bis zu 0 Grad bekommen.
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Unterkunft: Riad Kasbah
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In Marrakech kann man sehr günstige und schöne Unterkünfte finden. Ich habe mich nach langer Recherche für “Riad Kasbah” entschieden – eine eher mittelpreisige Unterkunft in der Medina. Wir haben insgesamt 300€ für 3 Nächte inkl. Frühstück bezahlt. Leider kam aus der Klimaanlage kaum warme Luft heraus und die Fenster und Türen waren auch nicht optimal, wenn man die niedrigen Temperaturen im Winter bedenkt. Im Sommer ist das aber bestimmt kein Problem!
Riad = traditionelles marokkanisches Haus mit Innenhof
Medina = Altstadt
Anreise & Verkehr: Wie kommt man in Marrakech von A nach B?
Die Anreise war komplizierter als gedacht. Deswegen habe ich hier ein paar Regeln/Tipps, die ihr bei der Einreise nach Marokko unbedingt beachten müsst:
- Keine Drohne mitnehmen! Sie haben bei mir mehrmals genau kontrolliert, ob ich eine Drohne im Gepäck habe. In vielen Foren habe ich gelesen, dass Drohnen ausnahmslos konfisziert werden – egal ob man eine Genehmigung hat oder nicht.
- Kein Geld mitnehmen! Es dürfen nach Marokko keine Devisen ein- oder ausgeführt werden. Geld kann am Flughafen gewechselt werden.
- Gepäck nicht angekommen? Bei unserer Ankunft in Marrakech haben wir ewig nach unserem Gepäck gesucht, bis uns eine Dame gesagt hat, dass oft Gepäckstücke in Plastik eingepackt werden. Im Endeffekt sind unsere Gepäckstücke die gesamte Zeit über am Gepäckstreifen an uns vorbeigefahren. Da also genau schauen!
Unser Hotel hatte einen Flughafenshuttle, der uns direkt in die Medina (10-minütige Fahrt) gebracht hat. Ansonsten sind wir fast immer zu Fuß gegangen. Einmal haben wir uns ein Taxi genommen, weil der Weg vom Yves Saint Laurent Garten “Le Jardin Majorenne” zurück zu unserem Riad sonst so weit und geruchsintensiv gewesen wäre. Und ja, ihr habt richtig gelesen: Geruchsintensiv! Die Abgase in Marrakech sind nicht zu unterschätzen.
Aktivitäten: What to do & see in Marrakech
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Spa Time: Hammam
Definitiv eines meiner Highlights in Marrakech! Ein Hammam ist ein traditionelles Spa-Ritual bzw Dampfbad, das im arabischen und türkischen Raum seinen Ursprung hat. Heute findet man Hammams in jeder größeren Stadt auch in Europa.
Was passiert bei diesem Spa-Ritual eigentlich? Zunächst mussten meine Mama und ich uns vollständig entkleiden. Wir bekamen Badeschlapfen, Bademantel und Einwegunterhose. Als nächstes führten uns zwei freundliche Damen zum Dampfbad. Dort wurden wir mit heißem Wasser übergossen – das öffnet die Poren. Danach bekamen wir eine intensives Peeling. Quasi von Kopf bis Fuß wurde unser Körper von alter, abgestorbener Haut befreit. Dafür wurde ein rauher Handschuh verwendet. Als Abschluss wurden wir mit Black Soap (Schwarze Seife wird aus der Asche von lokal geernteten Pflanzen und Rinden wie Kochbananen, Kakaoschoten, Palmblättern und Sheabaumrinde hergestellt.) eingeschäumt. Die Haare wurden ebenfalls gewaschen.
Nach einer kurzen Ruhepause wurde unser Körper dann noch mit Feuchtigkeitslotion eingecremt.
Das Ritual dauert ca. 1 Stunde und kostet 400 MHD bzw ca. € 40. Es ist eine überaus interessante Erfahrung. Aber nach dieser Prozedur fühlt man sich wie neu geboren! Die Haut ist seidenweich und porentief rein. Ein Hammam ist also der perfekte Abschluss eines Marrakech-Aufenthalts! :)
Übrigens, Marokkaner genießen dieses Ritual alle 5 bis max. 7 Tage! Das wurde uns zumindest von unserem Tour Guide erzählt.
Le Jardin Secret
Ein absolutes Muss! Meine Mama und ich sind durch die engen und überfüllten Gassen von Medina gelaufen. Unsere Sinne waren bereits überreizt – zu viel Lärm und zu viele Gerüche. Und dann kamen wir in dieses Kleinod. Ein Traum! Ein traumhaft schöner, liebevoll angelegter Garten, der immer noch nicht ganz fertiggestellt ist. Wir konnten einem Restaurator beim Bemalen eines Pavillions zusehen. Ich habe hier wunderschöne Bilder gemacht!
Le Jardin Majorelle
Der Garten Jardin Majorelle wurde 1980 von Yves Saint Laurent und seinem Lebensgefährten Pierre Bergé gekauft und restauriert. Auch dieser Garten ist eine absolut willkommene Oase im Trubel dieser Großstadt und beherbergt Pflanzen aller 5 Kontinente – u.a. riesengroße Kakteen. Die vorherrschenden Farben sind das Majorelle-Blau (eine Art Kobaltblau, sehr intensiv), Gelb und Orange – insgesamt ein sehr bunt gestaltetes Anwesen. Außerdem ist darin auch das Berber Museum (das einen sehr guten Einblick in das Leben und die Kultur der Berber gibt) und das Yves Saint Laurent Museum. Letzteres war leider geschlossen.
Maison de la Photographie
Das Museum der Photographie liegt in Marokkos Altstadt und hat mich naturgemäß sehr interessiert. Es zeigt großteils historische Photographien verschiedener Künstler aus 1850 bis 1950. Die Motive sind ausschließlich Szenen und Landschaften in Marokko bzw Portraits von Marokkanern. Bei manchen Bildern könnte man meinen, sie wurden erst kürzlich aufgenommen. Denn Medina zeigt sich großteils unverändert. Das macht natürlich auch den Charme dieses Stadtteils Marrakechs aus.
Souks
Der Souk in Marrakech ist – so sagen manche – der größte Basar Afrikas. Wenn man mittendrin ist, kann man sich das auch vorstellen. Durch den Souk führen zahllose enge Gässchen. Ein Labyrinth, in dem man sich leicht verirren kann. Also am besten Google Earth bzw das Handy mitnehmen, dann fällt die Orientierung vielleicht ein bisschen leichter (wobei wir uns trotzdem oft verlaufen haben). Auf jeden Fall ist ein Besuch des Souks ein absolutes Muss. Die Bilder, die man zum Teil im Maison de la Photographie gesehen hat, werden hier wahr. Männer in Djellabahs sitzen zum Teil am Boden und verkaufen marokkanische Handwerkskunst (Korbwaren, Eisenwaren, Stoffe, Teppiche etc), Gewürze, Nüsse, marokkanische Speisen etc. Die Luft ist erfüllt mit guten, aber auch nicht so guten Gerüchen. Es ist ein absolutes Fest der Sinne! Wenn man etwas kauft, muss man übrigens feilschen. Das liegt vielleicht nicht jedem, aber wenn man es nicht tut, zahlt man einen maßlos übertriebenen Preis. Faustregel ist, ca. 50% vom genannten Preis zu zahlen.
Musee de Marrakech
Das Museum liegt im Dar Menebhi Palast, der Ende des 19 Jahrhunderts erbaut wurde. Das Museum zeigt Kunstwerke aus verschiedenen Epochen. Interessanter jedoch fand ich die maurische Architektur mit seinen wunderschönen Fliesen und Schnitzereien.
Bahia Palace (waren nicht drin, aber von außen echt schön)
Wenn man in Marrakech ist, sollte der Bahia Palace auf jeden Fall besucht werden. Leider haben wir es zeitlich einfach nicht geschafft. Das ist u.a. der Grund, warum ich auf jeden Fall nochmal nach Marrakech reisen werde. Allerdings habe ich nachgelesen, dass ein Besuch schon ein paar Stunden dauert. das 8.000 qm große Areal sollte idealerweise mit einem Reiseführer erkundet werden.
Ensemble Artisanal du Maroc
Hier findet man sämtliche marokkanische Handwerkskunst, die man großteils auch in den Souks kaufen kann. Allerdings zahlt man hier gleich einen fairen Preis für qualitativ hochwertige Ware. Außerdem kann man hier in Ruhe stöbern und gustieren ohne Gefahr zu laufen, gleich etwas kaufen zu müssen.
Restaurants in Marrakech
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Die angeführten Restaurants sind alle “Blogger-approved” (haha). Man kann hier nicht nur sehr gut und großteils auch vegan essen, die Restaurants bieten auch wunderschöne Motive zum Fotografieren. Ein Genuss für alle Sinne! :)
Nomad: Super leckeres Cawliflower Steak und traumhaft schöner Ausblick auf die Souks, das Atlasgebirge und natürlich den Sonnenuntergang.
Le jardin: Absolutes Highlight war der Lentil Salad – wir haben ihn gleich 2x bestellt!
Cafe des Epices: Vom selben Besitzer wie “Nomad” und “Le Jardin”.
Le cafe Majorelle: die Karottensuppe war sehr gut, aber überteuert. Kellner waren eher unfreundlich. Wenn man nach dem Besuch des Gartens aber Hunger hat, ist das auf jeden Fall eine gute Option.
Mochi: in “new marrakech”. waren nicht dort, gibt aber viele vegane Speisen!
La famille: Leider haben wir hier nur mehr etwas zu trinken bekommen, da die Küche bereits geschlossen war. Es ist aber ein sehr nettes Lokal mitten in der Medina. Dort gibt es auch einen tollen Shop und einen grünen Innenhof.
Mein Marrakech Fazit
Marrakech war intensiv und zwei ganze Tage haben völlig ausgereicht. Die Reizüberflutung hat mich derartig erschöpft, dass ich wirklich froh war, als es anschließend endlich in Richtung Wüste ging. Aber versteht mich nicht falsch: Es ist eine traumhaft schöne und unglaublich interessante Stadt! In einem separaten Blogpost werde ich mich dem Thema Sicherheit und Verhaltensregeln in Marokko widmen.
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