‘Just believe in it! You can do this! Don’t be afraid to fail! If you really want it, you can do it!’, hat mir vor ein paar Tagen ein Uber Fahrer gesagt. Anfangs fand ich es witzig, weil er es mit einer unglaublichen Überzeugung und Energie gesagt hat. Immer wieder hat er wiederholt ‘Okay? Tell me you believe in yourself!’ Jetzt, zirka eine Woche später, realisiere ich erst, wie recht er eigentlich hatte.
Ich war schon immer eine Person, die sich ihre eigene kleine Fantasiewelt vorgestellt hat, in der man alles tun und machen kann, was man will. Ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, was andere von einem halten oder welche Probleme auftreten könnten.
Man träumt immer davon, was man ‘irgendwann’ mal machen will und was man tun ‘könnte’ um seine Träume zu verwirklichen. Aber meistens verwirft man diese Idee gleich wieder, weil es unmöglich, zu spontan, zu übertrieben oder zu riskant scheint.
Was man dabei vergisst, ist, dass einem viele wunderschöne Momente im Leben entgehen, wenn man sich immer nur in der eigenen Wohlfühlzone befindet. Hätte ich damals mit 15 nicht die verrückte Idee gehabt, für ein halbes Jahr nach Amerika zu fliegen, um dort in die Schule zu gehen, hätte ich einiges im Leben nie erlebt: Ich würde jetzt nicht ‘so gut’ englisch sprechen, ich hätte viele meiner jetzigen Freunde nie kennengelernt und der wichtigste Punkt: Ich hätte nie begonnen, YouTube Videos zu filmen.
Die besondersten Momente und Ereignisse im Leben entstehen durch Spontanität – wenn man mal verrückt ist, über seinen eigenen Schatten springt und den inneren Schweinehund überwindet. Habt ihr es jemals bereut, den inneren Schweinehund überwunden zu haben?
Erst letztens hatte ich wieder so einen was-wäre-wenn-ich-das-jetzt-nicht-gemacht-hätte-Moment. Ich war mit meinen beiden Geschwistern und meinem Papa in Tirol auf Action-Urlaub und das erste action-reiche Erlebnis stand am Programm: Bei 12 Grad um 9 Uhr morgens in einen eiskalten Bach springen. Wir hatten die Nacht in einem Tipi verbracht und das letzte, was ich nach einer solchen Nacht tun wollte, war, mir einen nassen Neoprenanzug anzuziehen und in einen Bach zu springen. Ich muss zugeben: Ich wollte das ganze schon absagen und wieder in meinen Schlafsack kriechen. Zum Glück hab ich das nicht gemacht! Es kostete mir etwas Überwindung – oder besser gesagt sehr viel Überwindung – aber das Erlebnis war unbezahlbar! Ich sehe meine Geschwister nur sehr selten und diese paar Stunden in dem eiskalten Bach, umgeben von atemberaubend schönen Bergen, kann ich jetzt zu den schönsten meines Lebens zählen. Was wäre nur, wenn ich wieder in den Schlafsack gekrochen wäre? Klar, mir wäre warm gewesen und ich hätte weiterschlafen können, während ich davon träume, was ich ‘irgendwann’ mal ‘irgendwie’ erleben will.
Ein Bonus vom ‘über den eigenen Schatten springen’ ist, dass man danach unglaublich stolz auf sich selbst ist.
Man ist erleichtert, dass man dem inneren Schweinehund einen tritt in den Allerwertesten verpasst hat und kann sein Horizont um einiges erweitern.
Was wäre also, wenn Thomas Edison zu faul gewesen wäre, für Licht zu sorgen? Wenn eine unbekannte Person nie versucht hätte, einen Gegenstand zu erfinden, mit Hilfe dessen man trotz Sehschwäche sehen kann? Was wäre, wenn Johannes Gutenberg lieber 3 Stunden länger im Bett liegengeblieben wäre, als seitenweise Papier zu bedrucken? Wir wären halb-blinde Analphabeten, die im dunkeln sitzen.
Okay, das war jetzt vielleicht zu weit hergeholt, aber ich glaube ihr versteht, worauf ich hinauswill.
Wenn ihr euch also unbedingt bei diesem supercoolen Unternehmen bewerben wollt, aber immer Angst davor hattet, abgelehnt zu werden…
Wenn ihr das Gefühl habt, mehr von der Welt sehen zu wollen, aber nie wirklich angefangen habt zu sparen…
Wenn ihr schon immer mal im Ausland leben wolltet, euch aber die Sorge zurückgehalten hat, es nicht zu schaffen…
dann kann ich euch eines sagen: Versucht es! Was ist das schlimmste das passieren kann? Wovor habt ihr Angst? Was hält euch zurück? Die Richtige Antwort wäre: “Nichts!”
Mein Appell an euch ist es also, HEUTE den inneren Schweinehund zu überwinden. Nicht morgen, nicht ‘irgendwann’. Stellt euch die Frage: Was wollte ich schon immer mal machen? Was habe ich bis jetzt immer bis in die hinterste Ecke meines Gehirns verdrängt? Worauf habe ICH Lust? Und tut es einfach!
Mich würde es freuen, wenn ihr mir eure Gedanken zu diesem Thema in den Kommentaren mitteilen würdet! Und sagt mir auch gleich, was ihr schon immer mal machen wolltet!
Alles Liebe,
eure Anna
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